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unter Mitarbeit von Prof.Dr. Erik AMBURGER (+), Dr. Iwan HECKER (+) und Dimitrij EULER
I. Drei Länder die Schweiz, Russland und Deutschland erheben den Anspruch, Leonhard Euler zu den ihren zu zählen. Geboren in Basel am 15. April 1707, verliess Euler, nicht einmal 20jährig, am 5. April 1727 seine Heimat für immer. Er entwickelte sich in St.Petersburg zum hervorragenden Gelehrten. In der von Peter dem Grossen gegründeten Petersburger Akademie der Wissenschaften wirkte er während 14 Jahren (1727 1741) und fand internationale Anerkennung. Das nachfolgende Vierteljahrhundert seiner schöpferischen Jahre verbrachte er auf Einladung Friedrichs des Grossen in Berlin (1741 1766). Doch kehrte er danach auf Initiative der Kaiserin Katharina der Grossen nach Russland zurück, wo er am 18. September 1783 verstarb und wo seine sterblichen Überreste ruhen. Insgesamt lebte Euler 31 Jahre in St.Petersburg. Mit der Petersburger Akademie der Wissenschaften war er aber während 56 Jahren eng und ununterbrochen verbunden. Die meisten von Eulers Nachkommen haben die russische Staatsbürgerschaft angenommen. Obwohl Euler seine Heimatstadt nie mehr besucht hat, ist er Basler Bürger geblieben und gilt deshalb vor allem als Schweizer, er gehört aber in Tat und Wahrheit der ganzen Welt. Das beste populärwissenschaftliche Essay über das Leben und Wirken von Leonhard Euler blieb lange das vor 80 Jahren erschienene, ausgezeichnete Buch von Professor Otto Spiess (1878 1966) [1]. Erst 1995 war das nächste Buch im selben Stil von Emil Fellmann, auch in deutscher Sprache, veröffentlicht [2], das zur Euler-Feier 2007 in bearbeiteter englischen Übersetzung herausgegeben wurde [3]. Ein grosser Gedenkband mit verschiedenen Euler gewidmeten Aufsätzen wurde zu seinem 200. Todestag 1983 in Basel publiziert [4]. Der Gedenkband enthält eine ziemlich vollständige Bibliographie vorangegangener Arbeiten über Euler, zusammengestellt von Professor Johann Jakob Burckhardt(1903-2006) [5]. Neben dem wissenschaftlichen Wirken Leonhard Eulers galt die Aufmerksamkeit der Forscher von jeher seiner Herkunft und seiner Nachkommenschaft. Das Interesse für dieses Thema wurde geweckt sowohl durch die herausragende Persönlichkeit von Euler selbst, als auch durch die bedeutende Rolle seiner Familie in der Geschichte einer der grössten europäischen wissenschaftlichen Akademien der Petersburger Akademie der Wissenschaften in der Zeit bis zur Mitte des 19.Jahrhunderts. Amtete doch von 1769 bis 1800 als Konferenzsekretär der Petersburger Akademie der Sohn Leonhard Eulers, Johann Albrecht. Von 1800 bis 1826 war der Schwiegersohn Johann Albrecht Eulers, Nikolaus Fuss, ihr ständiger Sekretär, und von 1826 bis 1855 versah Paul Heinrich Fuss, der Sohn des letzteren und damit ein Urenkel Leonhard Eulers, dieses Amt. Ausserdem ist die Genealogie der Nachkommen Leonhard Eulers typisch für enge deutsch-russische Bindungen sowie deren Kultur und Lebensweise im 19. Jahrhundert, wobei sich die deutschen Elemente allmählich an die russische Umwelt assimilierten. Die bis in unsere Tage nachgeführte Deszendenz Leonhard Eulers stellt darum eine einmalige soziologische Materialsammlung dar. Sie dient der Charakterisierung bestimmter gesellschaftlicher Schichten über zwei Jahrhunderte hinweg, auch beschreibt sie deren Dynamik und ihre Verbindung zur Gegenwart. Eine genaue genealogische Erforschung des Geschlechtes Euler bis zur Mitte unseres Jahrhunderts hat Pfarrer und Oberkonsistorialrat Dr. theol. h.c. Karl Euler (1877 1960) durchgeführt [6]. Er sichtete die Quellen dieses Geschlechtes bis zum 13. Jahrhundert zurück. In diesen fernen Zeiten war in der Umgebung des mittelalterlichen deutschen Städtchens Lindau am Bodensee eine Familie wohnhaft, die einen doppelten Familiennamen in unbeständiger Schreibweise trug, welcher heute öfters in der Form Euler-Schölpi angegeben wird. Der Beiname Schölpi (aus dem alemannischen Wort Schelb stammend, welches gleichzusetzen ist mit krumm, schief, scheel, schielend oder, im übertragenen Sinn, Schelm) wurde erst vom Ururgrossvater Leonhards, Hans Georg Euler (1573 1663) bei seiner Übersiedlung Ende des 16.Jahrhunderts nach Basel weggelassen. Seither hat die Rechtsschreibung des Familiennamens die beständige Form Euler (anfangs noch Ewler oder Oewler) angenommen. Etymologisch leitet man den Familiennamen Euler vom mittelhochdeutschen Au (Ouwe) ab, was eine Feuchtwiese ist. Deswegen konnte der Familienname Euler (Auler, Oewler) ursprünglich irgend einem Besitzer von Feuchtwiesen zugeordnet werden, was die Annahme bäuerlicher Herkunft des Geschlechtes Euler erlaubt. Der Begründer des Basler Zweiges der Familie Euler, Hans Georg (Jörg) Euler, wurde am 11. Februar (alt. St.) 1573 in Lindau getauft und übersiedelte um das Jahr 1590 nach Basel. Er wurde Strälmacher (Kammacher). Bei Erreichen der Volljährigkeit wurde er am 10. April 1594 in die Basler Bürgerschaft und am 2. Juni in die Safranzunft, eine der drei wichtigsten Herrenzünfte Basels, aufgenommen. Am 17. Juni gleichen Jahres vermählte er sich mit Ursula (1573 1611), der Tochter des Bürstenbinders Paul Ringsgewandt aus Nürnberg, welcher das Basler Bürgerrecht und die Zugehörigkeit zur Safranzunft im Jahre 1571 erwarb. Aus dieser Ehe hatte Hans Georg neun Kinder und aus zweiter Ehe nochmals sechs. Vier seiner das Geschlecht weiterführenden Söhne waren, wie er, Strälmacher und ebenfalls zu Safran zünftig (Familienwohnsitze befanden sich damals in Basel u.a. an der Steinentorstrasse und am Rümelinsplatz, cf. [7]). Einer von ihnen Paul (1600 1673), genannt nach dem Grossvater mütterlicherseits verheiratete sich 1623 mit der wohl keiner Bürgersfamilie angehörenden Anna Hoch und hatte acht Kinder. Sein Sohn Paul (1635 nach 1697), ebenfalls Strälmacher und zu Safran zünftig, verheiratete sich 1669 mit Anna Maria (1642 1712), der Tochter des Pastetenbäckers Samuel Gassner. Sie hatten einen einzigen Sohn, ebenfalls Paul (1670 1745) genannt, welcher mit der Tradition seiner direkten Vorfahren brach und anstatt das ehrsame Handwerk weiterzuführen, an der Theologischen Fakultät der Universität Basel studierte. Er wurde Pfarrer (1701) und zwar zuerst im Waisenhaus. Danach wirkte er zu St.Jakob bei Basel und zuletzt von 1708 an im nahegelegenen Dorf Riehen. Am 19. April (n. St.) 1706 verheiratete sich Paul Euler mit Margarethe (1677 1761), der Tochter des Spitalpfarrers Johann Heinrich Brucker (1636 1702) und der aus einer hochkultivierten Basler Familie stammenden Maria Magdalena Faber (1652 1744). Das erste Kind von Paul und Margarethe Euler war eben Leonhard Euler (den nächsten Vorfahren von Leonhard Euler ist eine spezielle Untersuchung von Michael Raith (1944 2005) gewidmet [8]). In den Ahnentafeln, die im Buch von Karl Euler [6] angehängt sind, werden über 700 Personen aufgeführt. Sie gehören 14 Generationen an, angefangen beim Grossvater des erwähnten Hans Georg Euler, und sie trugen den Familiennamen Euler im Verlaufe von vier Jahrhunderten in die verschiedensten Länder Europas. Zu diesem Geschlecht gehörte auch der deutsch-schwedische Biochemiker und Nobelpreisträger Hans von Euler Chelpin (1873 1964) (der Beinahme Chelpin wurde zum Familiennamen dieses Euler-Zweiges vom Grossvater des Nobelpreisträgers im Jahre 1884 beigefügt, als er in den Bayerischen Adelsstand erhoben wurde; über die obenerwähnte Etymologie dieses Beinamens wusste er offenbar nichts). Übrigens standen er, wie auch Karl Euler, bloss in entfernterer Verwandschaft mit Leonhard Euler: sie waren beide Nachkommen in der fünften Generation (Urururenkel) eines Vetters 3.Grades von Leonhard. Angesichts des riesigen Umfangs des Materials beschränkte sich Karl Euler in seiner Erforschung nur auf Personen, die den Familiennamen Euler trugen, und liess die bedeutend schwieriger zu verfolgenden Verzweigungen der Frauenlinien ausser Betracht.
II. Anfang der 80er Jahren voriges Jahrhunderts haben die Moskauer Wissenschaftshistoriker Prof. Dr. Gleb Michajlow und Dr. Iwan Hecker (1927 1989) es sich zur Aufgabe gemacht, nicht nur wesentliche Berichtigungen und Ergänzungen der Angaben Karl Eulers vorzunehmen, sondern auch nach Möglichkeit alle Nachkommen von Leonhard Euler nach den Frauenlinien einzuschliessen, d.h. solche, die zwar von Euler abstammen, aber seinen Familiennamen nicht mehr tragen. Die beiden konnten für diese Erforschung auch den bekannten Historiker des kaiserlichen Russlands, Prof. Dr. Erik Amburger (1907 2001), gewinnen. Im Bewusstsein, dass sie die gestellte Aufgabe kaum und nur mit Lücken lösen konnten, hofften die Verfasser doch, mit ihrer Publikation das Interesse an weiterführenden genealogischen Linien zu wecken. Im Endeffekt wurde 1988 in Moskau ein breites genealogisches Verzeichnis der Nachkommen Leonhard Eulers publiziert [9]. Es erfasst über tausend Nachkommen aus neun Generationen[1], darunter 160 Personen, die den Familiennamen Euler tragen oder trugen; im ganzen an die 400 lebenden Personen. In den sechs Jahren nach der Publikation ist es aufgrund erhaltener Auskünfte und ergänzender Recherchen gelungen, die Zahl der festgestellten Nachkommen Eulers auf 1500 auszuweiten. In der nächsten Publikation von 1994 [10] sind aber lediglich die ersten sechs Generationen der Nachkommen Leonhard Eulers aufgeführt. Jetzt ist die Zahl der eruierten Nachkommen Eulers schon fast bei 2000. Die Mehrzahl der Nachkommen Leonhard Eulers wohnten vor 1917 in Russland. Sie gehörten verschiedensten gesellschaftlichen Kreisen an: Militärs, Gelehrte und Dozenten, Ingenieure, Ärzte, Beamte, Kaufleute, Vertreter der Geistlichkeit usw. Im kaiserlichen Russland befanden sie sich auf verschiedenen Stufen der Karriereleiter: Unter ihnen waren drei Mitglieder der Petersburger Akademie der Wissenschaften, eine Reihe von Professoren, gegen zwanzig Generäle und Admirale sowie ungefähr gleich viel Beamte im Generalsrang. Das folgende genealogische Verzeichnis ist zum wesentlichen Teil aufgrund des Studiums von Archiv- und Literaturquellen zusammengestellt worden. Wesentliche Beiträge zur Zusammenfügung weniger bekannter genealogischer Linien des 19. Jahrhunderts lieferte die breit angelegte und einige hunderttausend Namen beinhaltende genealogische Kartothek nichtrussischer Familiennamen in Russland, die im Verlauf von mehr als einem halben Jahrhundert von Erik Amburger gesammelt worden ist. Eine grosse Hilfe beim Zusammentragen von Angaben über fortlebende Zweige von Nachkommen Eulers leisteten einzelne Vertreter dieser Zweige. Sie konnten in der ehemaligen Sowjetunion, aber auch in einer Reihe von Ländern Europas und in den Vereinigten Staaten aufgespürt werden. Unter ihnen sind vor allem Vertreter folgender Familien (die ohne Adelsprädikate angegeben sind) zu nennen: Bergsträsser, Czernay (Chernay), Enckell, Euler, Hecker, Holmdorff, Kotschetkow-Schestakow, Lingen, Obolensky, Otten, Schipow, Skalon, Struve, Voigt, Wilcken, Zukale. Zwei besonders grosse Zweige der Nachkommenschaft Eulers, die in Italien und Frankreich gedeihen, gelang es erst in den letzten Jahren dank der liebenswürdigen Mitarbeit von General Graf Filippo Maria Cotta (Italien) und von Vizeadmiral Cyril Herbout (Frankreich) zu finden und zu identifizieren. Es ist für dem Bearbeiter angenehme Pflicht, allen den aufrichtigen Dank auszusprechen. Einzelne Angaben über Nachkommen Eulers im Zeitraum von Ende des 18.Jahrhunderts bis anfang des 19. Jahrhunderts sind aus den teilweise erhaltenen Briefwechsel von Johann Albrecht Euler und Nikolaus Fuss erschlossen, aber auch aus wenigen Auszügen von nicht erhalten gebliebenen Kirchenbüchern der deutsch-reformierten Gemeinde von St.Petersburg. Die Familie Leonhard Eulers und die Mehrzahl seiner nächsten Nachkommen und Verwandten gehörten nämlich der reformierten Gemeinde von St.Petersburg an. Mitte des 19.Jahrhunderts erscheint unter der Nachkommenschaft Eulers auch eine bedeutende Anzahl von Lutheranern. Angaben über sie finden sich öfters in den verhältnissmässig gut erhaltenen wenn auch sich in grosser Unordnung befindlichen Kirchenbüchern des weitreichenden St.Petersburger Konsistorialbezirks des Evangelisch-lutherischen Generalkonsistoriums Russlands. Dabei beginnen die Nachkommen Eulers auch Eheschliessungen mit Angehörigen rein russischer Familien einzugehen (Jelpatjewskij, Subow, Gluchowa, Wasiltschikowa, Rukin, Rodionow u.a.) und einige davon (besonders die Familie Euler selbst) kommen allmählich zur orthodoxen Konfession. Der Umfang auch bekannter Archive, die zur Ergänzung der genealogischen Verzeichnisse der Nachkommenschaft Leonhard Eulers hätten gesichtet werden müssen, ist enorm. Bedauerlicherweise stellte eine derartige systematische Durchsicht eine praktisch undurchführbare Aufgabe dar. Dennoch sind die hier gesammelten Angaben, wenigstens für die ersten sechs Generationen der Nachkommen Eulers, relativ vollständig.
III. Das nachfolgende genealogische Verzeichnis enthält kurze Angaben über alle heute bekannten Nachkommen Leonhard Eulers. Die Darstellung jeder einzelnen Person besteht aus folgenden Elementen: (1) Kennziffer der Person im Verzeichnis; (2) Vorname und Familienname; (3) Kennziffer der Eltern; (4) Lebendsdauer; (5) kurze Angaben über Tätigkeit, Stellung, Titel, Ausbildung und dergleichen; (6) Angaben über Eheschliessungen mit Hinweis auf Zahl der Kinder und deren Kennziffern im Verzeichnis.
Erklären wir nun jedes Element der Darstellung: (1) Die Kennziffer jeder Person besteht aus zwei Zahlen. Die römischen Ziffern geben die Nummer der Generation und die arabische Ziffern die Ordnungsnummer der Person in der jeweiligen Generation an. Sicherheitshalber wird im Verzeichnis von möglichen Lücken ausgegangen. Deshalb sind Reservenummern vorgesehen. (2) Name und Vorname sind überall in deutscher Transkription einheitlich angegeben (russische Namen sind nach den von der Brockhaus-Enzyklopädie benutzten Regeln transkribiert[3]). Der Rufname, sofern bekannt, erscheint an erster Stelle; Namensvarianten sind durch Schrägstrich markiert. In Russland gebräuchliche russifizierte Namen werden in runden Klammern () angedeutet. Bei der ersten Nennung von in Russland gebräuchlichen Familiennamen wird ihre russische Schreibweise hinzugefügt. Bei Frauen wird nur der Mädchenname erwähnt. Die Adelsprädikate sind nicht systematisch beibehalten. (3) Die Kennziffer der Eltern (und der Kinder) wird in spitze Klammern <> gesetzt und weist auf den betreffenden Haupteintrag im Verzeichnis hin. (4) Die Lebensdauer wird in runden Klammern angegeben. Bei den Geburts- und Todesdaten wird der Geburts- und Todesort, sofern bekannt, angegeben. Nach dem Geburtsort wird die durch Taufe angenommene Konfession (ER, EL, RK, RO) vermerkt. Aus Gründen der Einheitlichkeit sind alle Daten im neuen (gregorianischen) Stil angegeben[2]. Bei fehlender Information über das Todesdatum wird nur das Geburtsdatum mit dem Zeichen * aufgeführt. Für das Todesdatum wird das Zeichen † gebraucht. In Fällen, wo lediglich das Taufdatum bekannt ist, wird dieses mit » versehen. (5) Informationen über berufliche und dienstliche Tätigkeit sind nicht vollständig. Üblicherweise wird hingewiesen auf an höheren oder speziellen Lehranstalten abgeschlossene Ausbildungen sowie auf die letzte zivile und militärische Rangstufe bzw. wissenschaftliche Grade (mit Jahr des Antritts der Funktion). Zu den alten russischen Dienstfunktionen und Behörden vergleiche man das ziemlich ausführliche Nachschlagewerk von E.Amburger [11]. Ein kurzes Verzeichnis einiger Abkürzungen befindet sich im Anhang II. (6) Informationen über Eheschliessungen und Ehegatten werden mit einer neuen Zeile gegeben. Aufgeführt wird das Datum und der Ort der Eheschliessung (mit Zeichen OO) sowie anschliessend Vorname und Familienname der Frau / des Mannes (und ihren Eltern) mit kurzen Angaben über diese bzw. diesen und der Zahl der Kinder aus dieser Ehe mit Nennung ihrer Kennziffern. (Vorhergehende und nachfolgende Ehen, die keinen direkten Bezug zu der Nachkommenschaft Leonhard Eulers haben, werden in geschweiften Klammern {} nach der übrigen Information über die Ehepartner ohne Details erwähnt.)
Das Fehlen von Angaben in der Darstellung bedeutet gewöhnlich, dass der Bearbeiter über solche Angaben nicht verfügt. Zur Straffung des Verzeichnisses werden die publizierten Informationsquellen nur fallweise erwähnt unter Verweis (in eckigen Klammern) auf die Bibliographie im Anhang I. Die dort angeführte Liste nennt keines der vielen russischen Nachschlagewerke in der Art von Adressbüchern und Beamtenverzeichnissen. Solche sind in der voraufgegangenen russischen Publikation [9] zu finden. Zur Orientierung über ähnliche Quellen des kaiserlichen Russlands kann das inhaltsreiche Nachschlagewerk von P.A.Sajontschkowskij [12] empfohlen werden. Der Bearbeiter ist sich verschiedener Mängel des Verzeichnisses bewusst und wäre verbunden für alle Verbesserungen und Ergänzungen.
Tiefe Dankbarkeit möchte der Bearbeiter seinen seligen Mitarbeitern Prof. Dr. Erik Amburger und Dr. Iwan Hecker, sowie den zahlreichen Personen und Organisationen ausdrücken, welche ihm ihre Unterstützung beim Zusammentragen der hier verwendeten Materialien gewährten. Dies betrifft sowohl mehrere Nachkommen Leonhard Eulers als auch viele andere Privatpersonen aus verschiedenen Ländern Europas, ebenso Vertreter vieler Archive und Bibliotheken. Bedauerlicherweise können sie hier nicht einzeln genannt werden.
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Die nachfolgende genealogische Liste der Nachkommenschaft von Leonhard Euler ist durch die Hilfe von Herrn Dimitrij Euler ins Internet eingetragen, enthält heute nur einen Teil der verfügbaren Angaben und wird allmählich ergänzt. Der Bearbeiter ist dankbar für mögliche Fehler Hinweise, sowie für verschiedene Ergänzungen zum hier dargestellten Material. Gleb K. MIKHAILOV <gkmikh@proc.ru>
[1] Gemäss den Regeln genealogischer Literatur zählt zur ersten Generation Leonhard Euler selbst, so dass die neunte Generation seiner nachkommen, deren Vertreter in der zweiten Hälfte unseres Jahrhunderts geboren wurden, im Verzeichnis in der zehnten Generation erscheinen. In der Schweiz leben zur Zeit nur ein Dutzend den Namen Euler tragende direkte Nachkommen Leonhards - die Ehefrauen inbegriffen - und etwa gleichviele von Töchtern der Euler-Sippe abstammende Personen. [2] Sollen die Daten im alten (julianischen) Stil, welcher in Russland bis Februar 1918 gebraucht wurde, angegeben werden, so ist darauf zu achten, dass die alte Zeitrechnung gegenüber der in Westeuropa angenommenen neuen Zeitrechnung im 18.Jahrhundert (bis 12. März n. St. 1800) um 11 Tage zurückblieb, im 19.Jahrhundert (bis 13. März n. St. 1900) um 12 Tage und im 20.Jahrhundert (bis 14. Februar n. St. 1918) um 13 Tage. Bei Übertragung von der neuen Zeitrechnung in die alte der Daten der Jahre 1800 und 1900 - vom 1. bis zum 13. März - ist darauf zu achten, dass der 1. März n. St. dem 18. und 17. Februar alt. St. entspricht, und den Tagen 12. März 1800 und 13. März 1900 n. st. das in diesen Jahren der neuen Zeitrechnung nicht existierende Datum des 29. Februar entspricht. [3] Diese Regeln unterscheiden sich weitgehend von der verbreiteten englisch-amerikanischen Transliteration: "ch" anstatt "kh" für "Ñ…", "j" für "й", "ja" anstatt "ya" für "Ñ?", "jo" für "Ñ‘", "ju" anstatt "yu" für "ÑŽ", "s" anstatt "z" für "з" (wie auch für "Ñ?"), "sch" anstatt "sh" für "ш" und "zh" für "ж", "schtsch" anstatt "shch" für "щ", "tsch" anstatt "ch" für "ч", etc. zur Genealogie der Familie Euler Glossar |